Ich hatte mich eigentlich nur aus Prinzip für die Beta angemeldet, dachte aber "Was solls, einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul" und habe das Spiel installiert.
Davor konnte ich eigentlich mit diesen CCGs bzw. Collectible Card Games (oft auch als Trading Card Games bezeichnet) nicht viel anfangen.
Vom Branchenprimus Magic: The Gathering hatte ich nur am Rande vor 12 Jahren mal was gehört und es damals recht schnell als Kinderkram abgetan.
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| Deckbuilding |
Aus einem Pool von Karten stellt man für sich selbst ein Deck von 30 Karten zusammen und bestreitet damit dann die Matches gegen AI oder Menschen. Pro Match startet jeder Spieler mit 30 Lebenspunkten - Ziel ist natürlich, die Lebenspunkte des Gegners auf Null zu reduzieren indem man Diener ausspielt und mit diesen und Zaubersprüchen Schaden am Gegner verursacht.
Die Karten selbst stellen entweder Diener, Zaubersprüche oder Geheimnisse dar.
Diener sind "Monster" mit einer gewissen Anzahl von Lebenspunkten (die rote Zahl im Screenshot) und können in einem Zug eine gewissen Zahl von Schadenspunkten verursachen (die gelbe Zahl im Screenshot).
Zaubersprüche werden einmalig ausgelöst und haben entweder einen positiven Effekt für den Spieler selbst (z.B. Heilung), einen Effekt auf die zuvor gespielten Diener (z.B. Erhöhung der Schadenspunkte) oder einen negativen Effekt auf den Gegner oder dessen Diener (z.B. Schaden am Spieler).
Geheimnisse sind Effekte die durch eine bestimmte Bedingung ausgelöst werden. Der Gegner sieht zwar, dass ein Geheimnis gespielt wurde, solange die auslösende Bedingung aber noch nicht eingetreten ist, ist für ihn unbekannt, was passieren wird (z.B. die Lebenspunkte eines ausgespielten Dieners sofort auf 1 reduzieren).
Alle Karten kosten auch einen bestimmten Betrag an Mana (die blaue Zahl im Screenshot).
Mana? Ja, Mana. Mana ist die Ressource, die man während des Matches bezahlen muss, um eine Karte auszuspielen. Je mächtiger die Karte, desto teurer. Man beginnt das Spiel mit einem Mana und je Zug erhöht sich die Anzahl des verfügbaren Manas um einen Punkt bis maximal 10. Man kann soviele Karten ausspielen, wie von den Kosten her im jeweiligen Zug möglich ist. Verzichtet wird auf zusätzliches Ressourcenmanagement - das übernimmt das System, wodurch man sich ganz auf seine Karten konzentrieren kann.
Wie kommt man an Karten?
Grundsätzlich startet man mit einer gewissen Anzahl an Klassenspezifischen bzw. Klassenübergreifenden Basiskarten.
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| Klassenauswahl |
Angelehnt an World of Warcraft existieren in Hearthstone 9 Klassen (z.B. Magier oder Krieger), die jeweils ein eigenes Set an Karten sowie eine spezielle Heldenfähigkeit mitbringen.
Die Klassen-Karten spiegeln die speziellen Eigenheiten der einzelnen Klassen. Magier verschießen Feuerbälle, Priester heilen, Hexenmeister beschwören Dämonen, usw.
Als Klassen sind derzeit verfügbar:
Krieger, Schamane, Schurke, Paladin, Jäger, Druide, Hexenmeister, Magier und Priester.
Alle anderen Karten im Spiel erhält man durch den Erwerb von Booster Packs oder man baut sie selbst mit arkanem Staub (dazu später mehr). Eine Video mit den grundlegenden Details dazu findet ihr auch hier.
Karten haben - wie in jedem CCG üblich - verschiedene Wertigkeiten, die darüber entscheiden, wie schnell man sie bekommt (also wie oft sie in einem Booster Pack enthalten sind). Für jede Karte gibt es auch noch eine goldene Version mit einer besonderen Animation.
Wertigkeiten:
Common - gibt es wie Sand am Meer
Rare - schon seltener, aber immer noch häufig.
Epic - selten und meistens sehr mächtig
Legendary - super selten und super mächtig mit speziellen starken Effekten
Pro Booster Pack ist in Hearthstone mindestens eine Karte der Wertigkeit Rare enthalten.
Was heißt hier kaufen?
Heartstone ist eigentlich ein Free2Play Spiel. Es zu erwerben kostet nichts, aber man kann dann für echtes Geld Dinge kaufen (wie zum Beispiel Booster Packs). Wie verträgt sich das mit Free2Play? In Hearthstone gibt es auch Gold als eigene in-game Währung. Gold kann man durch Siege über andere Spieler oder durch das Erfüllen von Aufgaben erwirtschaften und dann um dieses Gold einkaufen gehen. Das Ausgeben von echtem Geld spart eigentlich nur Zeit.
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| Karten craften |
Mit der Zeit hat man viele Karten doppelt und dreifach. Üblicherweise werden diese Karten mit anderen
Spielern getauscht um an neue Karten zu kommen. In Hearthstone kann man überzählige Karten entzaubern und erhält je nach Wertigkeit mehr oder weniger arkanen Staub - und mit genügend Staub kann man eine andere Karte, die man noch nicht besitzt aber unbedingt haben will herstellen.
Je höher die Wertigkeit der Karte, desto mehr Staub ist erforderlich.
Wie läuft ein Match?
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| Schamane vs. Paladin |
Zu Beginn wird ausgelost, wer beginnen darf. Danach werden erst einmal 3 (für den Beginner) bis 4 (für den Zweiten) Karten aus dem Deck gezogen.
Man entscheidet, ob man diese Karten behält oder austauschen will. Haben beide Spieler gewählt, beginnt Spieler 1 mit dem ersten Zug.
Zu Beginn jedes Zugs wird eine Karte aus dem Deck gezogen und ein Mana zum Manapool hinzugefügt.
Auf Basis der Karten, die man in der Hand hat und des verfügbaren Manas werden nun soviele Karten wie möglich oder gewünscht sind gespielt. Ausgespielte Diener müssen jeweils bis zum nächsten Zug warten, bis sie aktiv angreifen können (Ausnahme: der Diener hat eine spezielle Fähigkeit, die es ihm ermöglicht, sofort aktiv zu werden).
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| Ein Magier wirkt einen Zauberspruch |
Aktuelle Spielvarianten:
Play-Mode: Das Spiel gegen menschliche Gegner in einem ungerankten oder einem Ranglisten Modus bei dem man sein selbstgebautes Deck mit seinen Gegnern misst. Das Spiel versucht dabei Gegner einander zuzulosen, die in etwa gleich stark sind. Man soll so auf eine 50:50 Sieg-Quote kommen.
Practice-Mode: Sein selbstgebautes Deck gegen den Computer testen. Die Gegnerklasse ist dabei frei wählbar in einer leichten und einer Experten-Variante.
Arena-Mode: Man wählt eine von drei Klassen und stellt sich sein Deck aus zufälligen Karten zusammen. Dabei werden immer 3 Karten vom System vorgeschlagen und man wählt eine aus. Dies wiederholt man solange, bis man 30 Karten auf der Hand hat. Dann spielt man ganz normal gegen seine Gegner bis man entweder 3 mal verloren oder 12 mal gewonnen hat. Als Belohnung gibt es immer ein Booster Pack und entweder Gold oder arkanen Staub. Um die Arena zu betreten muss man entweder Geld oder Gold zahlen. Der erste Versuch ist umsonst.
Angekündigt wurden auf der Blizzcon 2013 auch ein Adventure Modus, in dem man gegen verschiedene Computergegner gewinnen muss, um dafür dann Belohnungen zu erhalten.
Fazit
Blizzard bleibt seinem Prinzip von "easy to learn - hard to master" weiter treu.
Mit einem beigefügten Tutorial findet jeder sofort ins Spiel und kann die Prinzipien in 5 Minuten erlernen und anwenden. Was derzeit leider noch fehlt ist ein Tutorial für die weiteren Funktionen des Spiels (z.B. Deckbuilding). Durch die vielen Karten ergeben sich sehr viele Kombinationsmöglichkeiten und Synergien, die man im Spiel dann nutzen kann.
Wo das Spiel aber wirklich hervorsticht ist die Umsetzung eines Kartenspiels in die digitale Welt: Karten werden auf das Brett gezogen, Diener erscheinen animiert - jeder Diener hat seinen eigenen Soundeffekt. Das Ausspielen von Zaubersprüchen ist animiert und es rummst und kracht.
Was ich persönlich als sehr angenehm empfinde ist die Dauer der Spiele: Diese liegt zwischen 5 und 15 Minuten - ist also angenehm schnell und ermöglicht es, fix ein paar Partien zu spielen, ohne an den PC gefesselt zu sein.
Apropos PC: Das Beste ist, dass Hearthstone auch mobil auf iPhone, iPad und unter Android spielbar sein wird (voraussichtlich im 2. Halbjahr 2014). Dann muss man nicht mal mehr von der Couch aufstehen :)
Hier übrigens ein Überblick über das Spiel bzw. ein Beispiel für ein Match auf YouTube:






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