![]() |
The Lincoln Lawyer posterCopyright by respective production studio and/or distributor |
Anwalt Mick Haller (Matthew McConaughey) praktiziert als Strafverteidiger in Los Angeles. Getreu dem Grundsatz, dass jede Person die beste Verteidigung verdient (solange diese Person sich das auch leisten kann), vertritt er Mandanten, deren Background schon mal...fragwürdig ist.
Aalglatt arbeitet er mit fiesen Tricks um für sich das Beste rauszuholen. Da werden dann schon mal Gerichtsdiener bestochen, wenn der Verhandlungstermin nicht in den Terminkalender passt oder Klienten mit kreativen Methoden über den Tisch gezogen, um ihnen noch etwas mehr Geld aus der Tasche zu ziehen.
Da kommt der Fall des reichen Louis Roulet (Ryan Phillippe) grade recht, der der schweren Körperverletzung und versuchten Vergewaltigung angeklagt wird, aber selbstverständlich seine Unschuld beteuert. Haller übernimmt den Fall und beißt damit mehr ab, als er verdauen kann - er entdeckt an sich sogar fast so etwas wie ein Gewissen.
Was war gut?
Irgendwie nimmt man Matthew McConaughey den schmierigen Anwalt recht gut ab. Und wie er seine Klienten über den Tisch zieht - das nötigt einem fast schon ein bisschen Respekt ab.
Ergänzt wird er durch ein Ensemble von Nebendarstellern (Marisa Tomei, William H. Macy,...), denen es aus meiner Sicht gut gelingt, der Hauptfigur ein bisschen mehr Tiefe und sogar fast so etwas wie Ambivalenz zu verleihen. In recht geschickt eingestreuten Szenen wird auch ein bisschen etwas über Motivation und Hintergrund der Hauptperson angedeutet.
Die Handlung kommt recht schnell in Schwung und bleibt über fast die gesamten 120 Minuten auf unterhaltsam spannenden Niveau. Ich habe mich nie dabei ertappt, auf die Uhr zu schauen.
Was weniger?
Wenn ich sage, dass die Handlung unterhaltsam spannend ist, dann meine ich damit aber nicht, dass es eine besonders originelle neue Handlung war. Irgendwie hat man jeden Wechsel im Plot schon mal in einem anderen Gerichtsfilm gesehen. Und davon kamen ja in den letzten Jahren genug ins Kino.
Einiges Potential wird auch bereits zur Mitte des Films verschenkt, wenn die Hintergründe des Verbrechens ziemlich plötzlich und unspektakulär aufgedeckt werden.
Der Gegenspieler im Gerichtssaal bleibt ausserdem etwas farblos - man hat nie den Eindruck, dass der Staatsanwalt irgendwie gefährlich werden könnte, wodurch der Spannungsbogen nicht sein volles Potential entfaltet.
Bewertung und Empfehlung:
Auf einer Skala von 1 ("Oh mein Gott...haben wir nicht schon genug Anwälte auf dieser Welt") bis 10 ("Haben wir zwar schon, aber diesen Anwalt muss ich unbedingt engagieren") gebe ich dem Film eine 7.
Alle Details zum Film gibts auf IMDB.com.
